DER FOTOGRAF ANDREAS GERHARDT

Die Faszination der Fotografie ergriff mich schon früh. Nächte in der Dunkelkammer folgten der Lektüre von wegweisenden Büchern grosser Meister wie z.B. Anselm Adams und Andreas Feininger. Der Film Blow Up war nicht mein Ding, zu exaltiert. Es kamen die Lehrjahre – eine Ausbildung zum Fotografen mit Gesellenbrief und danach die Wanderzeit als Assistent. Bei Burda lernte ich in fast homöopathischen Auszügen die Modewelt kennen. Klar, wir waren wer und doch nur am Rande des Universums. Es reichte, wenn Aenne durch die Gänge schwebte um einen Hauch von Lagerfeld erscheinen zu lassen. Mein Weg nahm eine Kurve. Ich verdingte mich nicht erfolglos in der Werbung. Die Zeit verging und mit ihr kam das Digitale. Doch Analog ist für mich nie tot.

Ich bin als Fotograf Entdecker, Beobachter, Wahrnehmer und Bewahrer. Der Werkstoff, mit dem ich male, ist das Licht in all seinen Farben, Tonalitäten und Formen. Selbst würde ich mich dem Minimalistischen hingewendet beschreiben. Ich mag die Wesensarten der Bauhaus Kunst. Mir gefallen viele skandinavische Filmemacher. So bin ich zu Dogma95 gekommen. Allen voran als der Bekannteste, Lars von Trier. Er hat mich mit seinen Werken begeistert und tut es weiter. Ich habe diese Idee der Leitlinien aufgegriffen und für die Fotografie umformuliert.

Meine große Leidenschaft ist es, Geschichten in Bildern zu erzählen. Für mich ist die Perfektion in der Nonperfektion erreicht. Bevor ich meine Kamera auspacke, läuft ein Prozess, aus dem Idee und Konzept hervorgehen. Menschen in ihrer Persönlichkeit stehen für mich im Vordergrund und sind Teil, wenn nicht sogar das Wesentliche meiner Bilder.